
Was macht ein Erziehungsbeistand nach SGB VIII?
Ein Erziehungsbeistand hilft Familien, Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen. Der Erziehungsbeistand arbeitet mit dem Kind oder Jugendlichen und den Eltern zusammen und unterstützt sie dabei, Herausforderungen zu meistern und positive Veränderungen zu erreichen. Ziel ist es, das Kind oder den Jugendlichen zu stärken, damit es ihm zuhause, in der Schule und im Alltag besser geht. Hier ist ein Überblick über das, was ein Erziehungsbeistand tut:
1. Hilfe bei persönlichen und schulischen Problemen
- Der Erziehungsbeistand spricht mit dem Kind oder Jugendlichen über seine Probleme und sucht gemeinsam mit ihm nach Lösungen. Es kann dabei um Schwierigkeiten in der Schule, Konflikte mit Freunden oder anderen Menschen gehen.
- Auch bei Schulproblemen, wie fehlender Motivation oder Schwierigkeiten beim Lernen, steht der Erziehungsbeistand zur Seite. Er hilft, passende Lernstrategien zu entwickeln oder bei Bedarf mit Lehrern ins Gespräch zu gehen.
2. Unterstützung in der Familie
- Oft entstehen Konflikte oder Spannungen in der Familie, die zu Stress und Missverständnissen führen können. Der Erziehungsbeistand hilft dabei, die Kommunikation innerhalb der Familie zu verbessern und neue Wege zu finden, wie alle besser miteinander auskommen.
- Gemeinsam mit den Eltern und dem Kind oder Jugendlichen werden Lösungen entwickelt, die das Zusammenleben entspannter und harmonischer machen.
3. Stärkung der Eigenständigkeit und Selbstbewusstseins
- Der Erziehungsbeistand möchte, dass das Kind oder der Jugendliche selbstbewusster wird und lernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Dazu gehört, eigene Entscheidungen treffen zu können, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte selbst zu lösen.
- Schritt für Schritt lernt der Jugendliche, auf sich selbst zu vertrauen und sich in verschiedenen Situationen sicher zu fühlen.
4. Unterstützung bei der Freizeitgestaltung und sozialen Kontakten
- Der Erziehungsbeistand hilft dem Kind oder Jugendlichen, Freizeitaktivitäten zu finden, die ihm Spaß machen und ihm gut tun. Das kann Sport, ein Hobby oder der Beitritt in einen Verein sein.
- Außerdem unterstützt der Erziehungsbeistand dabei, neue Freundschaften zu schließen und bestehende soziale Kontakte zu pflegen. So können soziale Fähigkeiten weiterentwickelt werden.
5. Begleitung zu Terminen und Ämtern
- Manchmal braucht die Familie oder der Jugendliche Unterstützung im Umgang mit Behörden oder anderen Stellen (z. B. Schule, Jobcenter). Der Erziehungsbeistand begleitet zu diesen Terminen und hilft dabei, Anliegen zu klären.
- Der Erziehungsbeistand kennt sich mit den nötigen Schritten aus und kann auch Fragen zu Themen wie Ausbildung, Beruf oder speziellen Unterstützungsangeboten beantworten.
6. Schutz und Stabilität für das Kind oder den Jugendlichen
- Der Erziehungsbeistand ist auch da, um sicherzustellen, dass das Kind oder der Jugendliche in einer sicheren und stabilen Umgebung lebt. Er setzt sich dafür ein, dass das Wohl des Kindes oder Jugendlichen immer an erster Stelle steht.
- Falls nötig, hilft er auch dabei, Schutzmaßnahmen einzuleiten, wenn das Kind oder der Jugendliche sich unsicher oder gefährdet fühlt.
7. Enge Zusammenarbeit mit den Eltern und anderen Bezugspersonen
- Der Erziehungsbeistand arbeitet eng mit den Eltern zusammen, denn sie sind die wichtigsten Bezugspersonen für das Kind. Gemeinsam wird überlegt, wie die Eltern das Kind oder den Jugendlichen noch besser unterstützen können.
- Dabei steht der Erziehungsbeistand den Eltern zur Seite, gibt ihnen Tipps und zeigt, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen können.
Ziel des Erziehungsbeistands Das Ziel der Arbeit des Erziehungsbeistands ist, dass das Kind oder der Jugendliche und die Familie langfristig selbstständig und stabil miteinander umgehen können. Der Erziehungsbeistand ist nur so lange dabei, wie es notwendig ist – also bis die Familie und das Kind oder der Jugendliche wieder gut allein zurechtkommen.